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Osteochondrosis dissecans

Osteochondrosis dissecans, auch als „OCD“ bekannt, ist eine auf einer Wachstumsstörung beruhende degenerative Erkrankung.  Sie ist eine Sonderform der Arthrose und betrifft vor allem schnell wachsende, große Hunderassen im Alter von 5-10 Monaten. 

Entstehung von OCD

Die wörtliche Übersetzung von Osteochondrosis dissecans zeigt, was sich hinter dieser Erkrankung verbirgt: Osteo = Knochen, Chondro = Knorpel, -osis = Endung für eine degenerative Erkrankung, dissecans = freier Körper – also eine degenerative Erkrankung des Knochens und Knorpels mit Ausbildung eines freien Körpers. Aber woher kommt diese Erkrankung?

Bei einem im Wachstum befindlichen Hund ist der Gelenkknorpel noch sehr regenerationsfreudig. Wird dieser Hund nun in jungen Jahren zu stark belastet, z.B. durch übermäßiges Training und Sport, können kleinste Traumatisierungen zur Verdickung des Gelenkknorpels führen.

Der Knorpel, der per Diffusion ernährt wird, kann nun durch die längere Strecke zur Gelenkschmiere (Synovia) nicht mehr ernährt werden. Das voranschreitende Knochenwachstum (chondrale Ossifikation) des jungen Hundes führt zudem dazu, dass von der Knochenseite her keine Nährstoffe mehr zur Verfügung gestellt werden. Der Knorpel stirbt ab und kann sich als Dissekat („Gelenkmaus“) ablösen.

Symptome von Osteochondrosis dissecans

Die jungen Hunde fallen durch zunehmende Lahmheiten auf, die unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Teilweise kommt es durch die „Gelenkmäuse“ (Dissekate) zu Gelenkblockaden und damit zu Entzündungen, die sehr schmerzhaft sind. Auch bei der passiven Bewegung des Gelenks zeigt der Hund starke Schmerzen. Am häufigsten betroffen sind das Schulter- und Hüftgelenk.

Die Beschwerden treten meist nach oder während der sportlichen Aktivität auf und eher selten morgens nach dem Aufstehen.

Therapie von OCD

Ein Röntgenbild gibt Aufschluss über den Krankheitsfortschritt. Je nach Schweregrad der Erkrankung wird es nötig sein, dass der Tierarzt die Gelenkmaus (Dissekat) und den abgestorbenen Knorpel in einer Operation entfernt.

Ansonsten kann eine Schmerztherapie in Kombination mit physiotherapeutischen Maßnahmen zu einer Symptomlinderung führen. Massagen, Elektrotherapie, Dehnungsübungen, passive Bewegungsübungen und weitere Maßnahmen stehen dem Physiotherapeuten hier zur Verfügung.

Wichtig ist, dass – wie auch bei der Arthrose – übergewichtige Hunde dringend abnehmen sollten und Dinge wie Ball spielen und Treppen steigen erst einmal tabu sind.

Die Prognose richtet sich dabei – wie bei allen degenerativen Erkrankungen – nach der Lokalität und dem Schweregrad. Eine Ausheilung kann dabei von Monaten bis Jahren andauern.